Es begann mit einem Schrei. Dann lief Andi in den Wald und brach in schönster Theaterpose neben einer Steinplatte zusammen. Einer Steinplatte, in die kryptische Symbole eingraviert waren.
Schon waren die Dolinge mittendrin im 19. Sommercamp von AserKop Do. Vom 29. Juli bis zum 11. August erlebten die Campteilnehmer*innen im Örtchen Gnevezow mysteriös graues Wetter und eine Story, die Mystery, History und Crime mit Sport verband.
Wie vertrauenswürdig sind eigentlich Archäologen?
Noch vor dem offiziellen Startschuss für das Camp hatten die Dolinge die Steinplatte entziffert. Es war die Anleitung zu einem 13-Punkte Ritual, das die Trainer so sehr interessierte, dass sie ihr Programm über den Haufen warfen und das Camp mit diesem Ritual begannen. Es waren anspruchsvolle und vielleicht etwas ungewöhnliche Workouts. Und nach dem 10. OM des Abschlussrituals erfüllte ein grusliges Geräusch die Luft.
Das rief am 2. Tag Tom Raider auf den Plan. Seines Zeichens Top-Archäologe und Angehöriger der Association Servant Service Facility of United Common Knowledge. Er war sehr an der Steinplatte und dem Geräusch interessiert. Er erklärte, dass dadurch der alte, alte, alte Gott Duldu Mormu erweckt worden ist, der von den Dolingen aufgehalten werden musste. Training war angesagt!
Um die steigende Kampfkraft der Dolinge einordnen zu können, führten die Campleiter ein Perlensystem mit vier Kategorien ein. Jeden Tag wählte jeder Doling, ob sich ihre bzw. seine Körperkraft, Geisteskraft, Gemeinschaftssinn oder Akro-Kreativität gesteigert hatte. Doch nur, wer den gesamten Tag absolvierte, musste nicht um seine Perlen bangen, denn ein ominöses TRIBUNAL (korrespondierend durch Direktorin Saft Irene Gerhoden) wachte darüber. Zusätzlich schlaute Tom Raider die Dolinge zu archäologischen Themen auf.
Aus dem Tagebuch eines Teilnehmers [ergänzt um tägliche Niederschlagsmengen in lm-²] Tag 0 [1.1] - ... Tag 1 [1.6] - ... Tag 2 [20.9] - Easy! Tag 3 [5.1] - Scheiße, zu früh gefreut, hatte den halben Tag Bock auf ne Kippe. Tag 4 [7.5] - War okay, bis zum Abend. Tag 5 [6.9] - Bin die meiste Zeit zu fertig oder zu hungrig zum Rauchen. Tag 6 [0]- (Kettensäge!!!) War ein guter Tag. Tag 7 [0]- Der Auftritt, hab Pfeife geraucht und das war auch sehr gut. Aber der Tag war auch so geil, dass ich gar keinen Bock auf 'ne Kippe hatte. Tag 8 [14.9] - Ich habe gemerkt, dass ich einen Ausgleich brauche, aber solange Sport und Süßigkeiten verfügbar sind, bin ich safe. Tag 9 [3.6] - Pain Day und Nachtaktion. HeHeHe, war ganz schön knapp. Tag 10 [7.3] - Sehr geiler Tag, Jugger!!! Neues Hobby? Vielleicht. Tag 11 [3.2] - Das Turnier, sehr interessant. Und wir haben Duldu Mormu bezwungen (Penner). Partytag [0.3] - Viele Vorbereitungen, Küchenzeltchaos... (Andi, ersetzte Nikotin durch Sport)
Business as usual: 110 Stunden Sport
Von Tag 1 an waren die Dolinge schwer damit beschäftigt, sich zu bewegen. Alle Dimensionen, Geschwindigkeiten und Intensitätsstufen wurden ausprobiert.
Doch so Manches fühlte sich irgendwie wie ein Ritual an.
Special: Arbeitstag
Auch am Arbeitstag waren die Vibes einer längst vergangenen Epoche spürbar. Es ging nicht nur darum, dem Gelände in Gnevezow durch die vielen Hände der Dolinge etwas Gutes zu tun. Vielmehr war dieser Tag eine Kreuzung aus den Siedlern von Catan und Indiana Jones.
Auf Anraten von Tom Raider erarbeiteten sich die Dolinge Hinweise, um einen Tempel für den Gott Duldu Mormu zu bauen und ihm an prominenter Stelle eine Statue zu errichten. Dass dabei Anhänger der Lichtgöttin störten und beim Abwehren durch die Dolinge vernichtet wurden, machte erstmal nur wenige stutzig.
Holz für Statue von Duldu Mormu Dahinscheiden der Anhänger der Lichtgöttin Tempel für Duldu Mormu
Special: Pain Day
Der Pain-Day ist schon unter normalen Umständen kein besonders angenehmer Tag. Schließlich geht es darum, die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit zu bestimmen.
Doch wenn man am selben Tag vom FBI erfährt, dass man die letzten neun Tage von einem irren Archäologen belogen wurde und sich für statt gegen den bösesten aller Götter abgerackert hat, ist das schon ziemlich „painful“.
Das setzte aber auch die Energie frei, in einer Nachtaktion das Artefakt zu erringen, in dem Duldu Mormu eingesperrt werden konnte.
Das große Finale: Turnier, Kampf gegen Archäologen und Gott
Turnier Tom Raider – GESCHLAGEN Duldu Mormu – BESIEGT
Zunächst traten die Dolinge im Turnier gegeneinander an. Sie ermittelten ihre Kampfstärke und wappneten sich für die kommenden Herausforderungen. Einen windigen Archäologen und einen Gott fordert man ja nicht jeden Tag heraus. Um auf die Tricks ihrer Widersacher vorbereitet zu sein, wurde das klassischerweise Bodenkampf-orientierte Turnier variantenreicher gestaltet. Es gab: Submission, Befreiung aus Halteposition, LOL, Halteduell, Orientierungswurf und einen Blinden-Parkour.
Strahlender Sieger des Turniers war Jonas (GROSS und megacool).
Dann war Tom Raider dran. Er musste in seinen Paradedisziplinen geschlagen werden: Armdrücken, Luftanhalten, Gummitiere-in-den-Mund-stopfen, Kettlebell-Weitwurf, Nicht-Lachen, Daumen-Catchen, Amazon-Preise-Raten, Ich-packe-meinen-Koffer und der längste Rülpser. Einzig bei den Gummitieren und Amazon konnte Tom Raider punkten. Die Dolinge gewannen 7:2.
Schließlich wurde Duldu Mormu angegriffen. Je nach individueller Kampfstärke in den vier Disziplinen brachten sich die Dolinge ein. Nach Übersetzung eines Rituales war klar, dass Duldu Mormu zuerst mit bestimmten Aktionen (Akrobatik, Rezitationen, Decken) in das Artefakt gebannt werden musste, damit er dann im Feuerkreis und mit dem letzten OM des Camps zu Nichts verbrannt werden konnte. Der Kampf dauerte fünf Stunden. Sieger waren die DOLINGE!
Mission complete.
Das Leitungsteam
Hauptleiter
FBI-Guy Tom Raider The one and only Lilli
Wie schon im letzten Jahr waren Louis, Tom und Lilli diejenigen, die das Camp hauptverantwortlich leiteten. Sie waren Tag und Nacht im Einsatz – für die spannende Story, zahlreiche Workouts, die reibungslose Organisation und die gute Stimmung. Wir danken euren Gehirnen, eurer Kreativität und nicht zuletzt eurem Durchhaltevermögen!
Halbleiter
Unterstützt hat die Hauptleiter eine Crew von vielseitig begabten Halbleitern.
An erster Stelle ist hier Daniel zu nennen, der dafür sorgte, dass der Arbeitstag sich spielerisch anfühlte, der Kampfsport nicht zu kurz kam und das Turnier so vielfältig war, wie nie zuvor. Mola war auch an der Turnierentwicklung beteiligt und gab Sessions zu Kampfsport und dem Zerlegen von Wild. Ada war unsere Frau für Yoga und Erste Hilfe. Sie hatte sogar Tape dabei! Siggi bereicherte die Truppe mit seinen vielen Akrobatik- und Gaukel-Skills.
Mola Ada Siggi Daniel
Großartig verpflegt hat uns zum dritten Mal in Folge Manuela. Ihre Abendessen waren ein Highlight des Camps! Auch, weil zusätzlich Spenden und der Special Guest aus der Region den Weg zu uns fanden.
Parker schließlich dokumentierte was das Zeug hielt. Mit Kamera, Whiteboard-Marker und Tastatur.
Special Guest: Jugger mit Roland
Helfende Hände
Natürlich leiteten die Dolinge das Camp auch irgendwie selbst. Da gab es Christoph und Maurice, die ihre fahrbaren Untersätze bereitstellten. Alex organisierte bei Turnier und Nachtaktion mit. Lucien koordinierte die Dolinge an Arbeitstag und im Endspiel. Danke an alle, die sich eingebracht haben!
Dankeschön
Ein ganz großes DANKE geht an Lukas, der uns wieder sein Gelände für das Sommercamp zur Verfügung stellte. Inklusive der frisch installierten Spülstraße, der freigespülten Kanalisation und dem schafgepflegten Rasen. Und was hätten wir nur ohne deine Turnhalle gemacht?
Für die finanzielle Unterstützung und die Lebensmittel-Spenden für unser Sommercamp 2023 möchten wir danken:
- Ehrenamtsstiftung MV
- Volksbank Demmin
- Sparkasse Demmin
- Physiotherapie Wagemann (Demmin)
- Kaufland Demmin
- Darguner Brauerei GmbH
- Bäckerei und Konditorei Hatscher in Stavenhagen
- den vielen privaten Spendern und Spenderinnen!
Zu guter Letzt danken wir allen Menschen, für die wir im letzten Jahr gaukeln durften. Nur so wird unser Sommercamp möglich!
Und ja, auch 2023 gab es beim Camp einen Gaukelauftritt:
Camp-Gaukelei: „Lass den Lehrling ruhig ma‘ machen“
Die Gaukelshow der Campteilnehmer wurde von den Menschen der Region schon sehnlichst erwartet. Am 05.08.2023 um 17:00 Uhr war es soweit. Die 34 Akteurinnen und Akteure betraten die Bühne. Es regnete nicht.
Die Regie hatten Emy, Siggi und Jupp inne. Gespielt wurde „Der Zauberlehrling“. Der schaffte es, den Zaubertrank fürs Dorffest so gründlich zu verhunzen, dass alle Dorfbewohner in Schleim verwandelt wurden. Retten konnte er die Situation nur, indem er sich auf eine weite, gefahrvolle Suche nach der heilenden Phönix-Feder begab, auf der er sehr vielen akrobatisch und feurig veranlagten Wesen begegnete.
Aber seht selbst:
Das Publikum amüsierte sich großartig, was unsere Herzen freute und unseren Hut füllte.
Die perfekte Grundlage für die 20. Auflage des Sommercamps in 2024!